Am ersten Juni begrüßen wir Tobias Hering (Freier Kurator, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen) zu den diesjährigen Werkstattgesprächen: Zirkulation.
re-selected: Jede Kopie ist ein Original.
Kopiengeschichten aus dem Archiv der Kurzfilmtage Oberhausen.
Kino DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum,
18 – 20:30 Uhr (s.t.)
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen wurden 1954 ins Leben gerufen und zählen zu den wichtigsten Kurzfilmfestivals weltweit. Durch den regelmäßigen Erwerb von Kopien der Preisträgerfilme wurde in Oberhausen kontinuierlich eine Filmsammlung aufgebaut, die heute an die 3000 Titel umfassen dürfte und nicht nur die Festivalgeschichte dokumentiert, sondern auch film- und zeitgeschichtlich von großer Relevanz ist. Unter dem Titel re-selected haben die Kurzfilmtage 2018 ein dreijähriges Rechercheprojekt initiiert, das sich auf die rund 1000 analogen Filmkopien in diesem Archiv konzentriert. Unter der leitenden Prämisse „jede Kopie ist ein Original“ werden ausgewählte Filmkopien materialgeschichtlich untersucht, das heißt mögliche Spezifika der „Oberhausener Kopie“ eines Films identifiziert, die zeitpolitischen und logistischen Umstände recherchiert, unter denen sie ins Archiv gelangte, ihre konkrete Rezeptionsgeschichte und die Spuren, die sie andernorts hinterlassen hat: in zeitgenössischen Rezensionen, transnationalen Korrespondenzen, Versandvermerken, Rechnungsbüchern und anderen formellen und informellen Archiven.
Im Werkstattgespräch wird Tobias Hering, Kurator von re-selected, anhand verschiedener Archivalien aus dem Oberhausener Festivalarchiv Einblicke in Methodik und Praxis des Projekts geben und diese zur Diskussion stellen. Dabei wird die 16mm-Farbkopie des Films Waseyat Ragol Hakiem (Ratschläge eines alten weisen Mannes, Ägypten 1976, 19 min) von Daoud Abdel Sayed als Beispiel herangezogen und in ganzer Länge gezeigt.
re-selected ist ein gemeinsames Projekt der Kurzfilmtage Oberhausen mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst im Rahmen von „Archive außer sich“.